Musizieren im Aufwärtstrend: SOMM Branchenstatistik meldet Umsatzanstieg in 2007

Pünktlich zur Musikmesse in Frankfurt (12.-15.03.08) weist die von der SOMM, Society of Music Merchants, herausgegebene Branchenstatistik IMIS (Internationale Musikinstrumente Industrie Statistik) ein rundum positives Ergebnis für 2007 aus. Die Lieferantenunternehmen der Musikinstrumenten-Branche konnten hiernach ein Umsatzplus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielen. Die in der Statistik dargestellten Volumina entsprechen einem Einzelhandelsumsatz von mehr als 620 Millionen Euro. Auf Basis der Lieferumsätze ermittelt, setzt die von der SOMM ins Leben gerufene IMIS die verschiedenen Instrumentenkategorien zueinander in Relation. So ermöglicht sie dem Handel und den Herstellern die Identifizierung von Trends und die bessere Einschätzung ihrer Marktposition.

Aktives Musizieren stark im Kommen
Für das Kalenderjahr 2007 erzielten die in der IMIS erfassten Unternehmen – ein Querschnitt aus den wichtigsten Lieferanten des deutschen Musikhandels – ein Umsatzplus von 5,4 Prozent im Vergleich zu 2006. Bereits 2005 und 2006 zeichnete sich dieser Trend mit Umsatzsteigerungen von 8,2 beziehungsweise 3,5 Prozent gegenüber den Vorjahren ab. Besonders die Produktgruppen Gitarren aller Art, Verstärker und Mikrofone sind überdurchschnittlich, teilweise zweistellig, gestiegen. Auch Digitalpianos und Synthesizer lagen weit über dem Vorjahr. Bei Schlagzeugen dominieren elektronische Drums, ebenfalls mit starken Zuwächsen. Selbst die Mehrwertsteuer-Erhöhung Anfang 2007 machte sich lediglich durch einen geringfügigen Verkaufsrückgang im ersten Halbjahr bemerkbar. Diese Ergebnisse sind beachtlich, da der Einzelhandel in 2007 laut Statistischem Bundesamt ein Minus verbucht hat. Nach einem schwachen November geht man für das Gesamtjahr von einem Rückgang um 0,7 bis 1,0 Prozent aus. Preisbereinigt fällt das Minus mit bis zu 1,8 Prozent noch deutlicher aus, wie das Amt auf Basis einer Schätzung mitteilte.

„Wir erwarten ein weiteres gutes Jahr für die Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche in Deutschland. Bei unserer Jahresversammlung am 15. Februar 2008 äußerten sich unsere Mitgliedsfirmen positiv und ließen erneut Optimismus für 2008 erkennen“, sagt Garry Baumeister, Geschäftsführer SOMM e.V.. „Auf dem Markt sind eine Vielzahl von unterschiedlichen Instrumenten in allen Preisklassen erhältlich – günstige Einsteigermodelle ebenso wie wertvolles Profiequipment. Und gerade im höheren Preisniveau beobachten wir eine Rückbesinnung auf Markenprodukte. Qualität hat eben ihren Preis – aber das ist sie den Musikern auch wert.“

Dass immer mehr Menschen in Deutschland wieder aktiv musizieren, lassen auch die Mitgliederzahlen der Musikschulen erkennen. Für 2006 meldete der Verband der deutschen Musikschulen in der Gesamtzahl einen Anstieg von rund 10.000 Schülern.

Die IMIS ist die einzige regelmäßige Datenerhebung der Musikinstrumente- und Musikequipmentbranche in Deutschland auf Basis der Lieferumsätze. Ein für diese Zwecke gegründeter Fachausschuss der SOMM kümmert sich darum, die Statistik an die sich jeweils ändernden Marktgegebenheiten anzupassen und sie gleichzeitig beständig zu optimieren. Sie erfasst 16 Produktkategorien, wie zum Beispiel Tasteninstrumente, Mikrofone und Kopfhörer oder Recording Hardware, die, je nach Komplexität der Produktkategorie, in weitere Untergruppen geteilt sind. Damit werden auch kleinere Marktsegmente für die Teilnehmer erkennbar.

SOMM bringt frischen Wind in die Branche
Neben der Erstellung der IMIS arbeitet die SOMM an zahlreichen weiteren Projekten, die mit innovativen Ansätzen die Branche für ein neues Zeitalter wappnen. Zusammen mit ihren Mitgliedern wird aktuell eine neugestaltete, der veränderten Marktsituation angepasste Ausbildung für den Musikeinzel- und Großhandel konzipiert. Auch ist erstmalig eine Erfassung der für die Branche geltenden, mannigfachen EU-Richtlinien und ihrer nationalen Umsetzung im Bereich Umwelt, Produktsicherheit und technische Normen angestrebt. In einer umfassenden Datenbank systematisiert, können dann SOMM Mitglieder die für sie relevanten Bestimmungen einfach abrufen und ein regelkonformes Vorgehen einhalten. Darüber hinaus initiiert die SOMM Projekte zur Förderung des aktiven Musizierens. So startete in 2007 gemeinsam mit den örtlichen Musikfachhändlern eine Plakatkampagne unter dem Motto „Music You Life“ in vielen Städten Deutschlands. Insbesondere legt SOMM bei ihrem Engagement einen Schwerpunkt auf die Förderung des aktiven Musizierens bei Kindern und Jugendlichen: Mitgliedsfirmen der SOMM statteten Schulen an den Veranstaltungsorten der Regionalfinale des bundesweiten Schulband Wettbewerbs „SchoolJam“ mit Instrumenten im Wert von 3.000 Euro aus – insgesamt floss in das Projekt eine Summe von rund 50.000 Euro. Als Höhepunkt wird das große „SchoolJam“ Finale in Frankfurt auf der Musikmesse am 14. März 2008 ausgetragen. Zusätzlich unterstützt die SOMM die Musikinitiative „Let’s Make Music“ regelmäßig mit größeren Geldbeträgen.

„Im vergangenen Jahr wuchs die SOMM stetig auf inzwischen aktuell 49 Mitglieder an. Derzeit stellen wir rund 70 Prozent des Umsatzvolumens im Musikinstrumente- und Musikequipmentmarkt. Dies bringt natürlich eine gesamtwirtschaftliche Verantwortung mit sich, der wir uns verpflichtet fühlen“, so Garry Baumeister. „In unseren verschiedenen Fachgremien setzen sich deshalb SOMM-Mitglieder intensiv mit Themen wie Definition neuer Ausbildungsstandards in Deutschland und Möglichkeiten zur Vernetzung mit Unternehmen und Verbänden der Musikbranche in ganz Europa auseinander.“

Die Ergebnisse in den wichtigsten Produktgruppen in 2007 waren:
Digitalpianos + 5,7% (nach + 0,6% im Vorjahr)
Keyboard-Synthesizer + 18,4% (nach + 10,1% im Vorjahr)
Saiteninstrumente + 6,3% (nach + 19,3% im Vorjahr)
darin elektrische Gitarren + 9,3% (in den Vorjahren nicht einzeln erhoben)
Blechblasinstrumente + 8,5% (in den Vorjahren nicht einzeln erhoben)
Holzblasinstrumente - 8,1% (in den Vorjahren nicht einzeln erhoben
Mikrofone + 12,1% (nach + 18,6% im Vorjahr)
Schlagzeuge u. Percussion + 3,7% (nach + 7,6% im Vorjahr)
Beschallungsprodukte + 12,1% (nach + 7,3% im Vorjahr)